Das Bildnis zeigt ein junges Mädchen in Begleitung eines Hundes, der auf dem Tisch zu ihrer Rechten dargestellt ist. Ihre Bekleidung besteht aus einem bodenlangen Kleid mit langen Ärmeln. Das enganliegende, leicht versteifte Mieder (busto) lässt den Oberkörper flach erscheinen, es setzt unterhalb der Brüste an und entspricht der modischen Darstellung der Zeit. Das Dekolleté ist gerade geschnitten und lässt die Schulterpartie bis zum Armansatz frei. Ein transparentes Spitzentuch legt sich um die Schulter und läuft v-förmig zum Mieder hin aus. Die langen Ärmel setzen an der Schulter an und sind dort mit einer kleinen, aufrecht stehenden Zackenspitze verziert (bracciali). Am Mieder ist der Rockansatz (falda) in voluminösen Falten angebracht oder liegt womöglich lediglich darunter; die Fältelung suggeriert einen festen, unbeweglichen Stoff. Um den Hals trägt die Dargestellte eine enganliegende Perlenkette, sowie eine lange Kette. Die lockigen Haare rahmen das Gesicht und sind zu einer Haartracht drapiert, die als a corno bezeichnet wird.
Die Haare wurden aus der Stirn gekämmt, über ein Drahtgestell gespannt, sodass der obere Abschluss eine Sichelform bildete. Es erinnert an die mittelalterliche Hörnerfrisur, auch coiffure à cornes genannt. Entsprechend existierte auch eine Hörnerhaube, auch Doppelhennin, oder sella (ital.) genannt. Beides
konnte zu einer Einheit verschmelzen.
Eine Anspielung auf die Göttin Diana, die durch den Halbmond symbolisiert wird, ist möglich. (Vgl. Brutscher/Jedding-Gesterling 1988, S. 92).
Vgl. auch das Kostümbuch Habiti Delle Donne Venetiane Intagliate In Rame Nuouamente von Giacomo Franco(1610), welches sich im Besitz von Franz von Lipperheide befand.