Der hier dargestellte Herr präsentiert sich mit den modischen Elementen der Kavaliersmode. So besteht die Bekleidung nicht nur aus einem leuchtend roten Wams mit geschlitzten Ärmeln und einem darunter hervorscheinendem gemusterten Stoff. Die Kavaliersmode zeichnet sich auch durch das reich verzierte Wehrgehänge aus, einem feinen Umlegekragen mit angesetzten Spitzen und ebensolche Ärmelmanschetten. Der Wams wird bis zur Taillenhöhe mit roten Kugelknöpfen verschlossen, ebenso wie die Ärmelschlitze. Die Schöße sind angenestelt. Die Taille des Herrn wird zusätzlich betont durch eine farblich dem Rock angepasste Verzierung, deren Enden jeweils in metallenen Senkelkappen zusammengefasst sind.
Die auf der Hüfte kokett aufgelegte Hand und der Griff in das Baudrier zeichnen den Dargestellten als galanten Herrn aus. Ein weiteres Kennzeichen des Kavaliers waren der Oberlippenbart und das in Locken gelegte und offen getragene Haar. Oft wurden die gelockten Haare auf einer Seite länger getragen und seit 1630 wurde es modisch eine einzelne Haarsträhne, eine Cadenet, hervorzuheben. Diese Haarsträhnen wurden oftmals geflochten oder mit Bändern geschmückt, den sogenannten Faveurs. Mit den begehrten Faveurs, meist einem Geschenk der oder des Auserwählten, stellt beispielsweise Creutzfelder den Bruder Joachim Albrecht und die Schwestern Eva Christina, Anna Magdalena (G_172_412) mit zusätzlichen Faveurs an den Handgelenken und Maria Juliana dar.