Publication ● 2020
in: Konferenzband zur DHd 2020 Paderborn - Spielräume: Digital Humanities zwischen Modellierung und Interpretation

Die Falte: Ein Denkraum für interaktive und kritische Datenvisualisierungen

Wir schlagen den philosophischen Begriff der Falte als Denkraum für die Gestaltung und Interpretation interaktiver Datenvisualisierungen vor. Visualisierungen geisteswissenschaftlicher Sammlungen bieten spannende Möglichkeiten für interaktive Repräsentationen, welche die Sammlungen und ihre zugrundeliegenden Objekte zugänglich machen, sie aber ebenso kritisch beleuchten sollten. Dies führt nicht selten zu komplexen und teils widersprüchlichen Anforderungen an die entstehenden Visualisierungen. Das von Gilles Deleuze ausgearbeitete Konzept der Falte eröffnet einen Denkraum, der die Aufmerksamkeit nicht nur auf die Vielfalt visueller Repräsentation, sondern auch auf die vermeintliche Objektivität der zugrundeliegenden Daten lenkt. Darüber hinaus bietet die Falte eine Möglichkeit, Visualisierungen durch die Linse von drei integrierten Operationen zu analysieren und zu konzeptualisieren: Explikation, Implikation und Komplikation. Durch diese Linse betrachtet werden interaktive Visualisierungen zu Portalen, welche Zugang zu kohärenten, elastischen und letztlich unendlichen Informationsräumen anbieten können.

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