Bildnis eines Sultan mit seiner Ehefrau und zwei Janitscharen
ReFa identifier
G_260_334
Name or identifier
260
Title
Bildnis eines Sultan mit seiner Ehefrau und zwei Janitscharen
Orientalisches Gruppenbildnis
Created by
Date / Time of creation
18. Jahrhundert
Object type
Categories / Subject keywords
Dimensions
73,3 x 90,3 x 1,5 cm
Material
Öl auf Leinwand
P65 shows visual item
Related activity
E7 Activity
:
Changed ownership through
E8 Acquisition
P82 at some time within: 1878-11-20/1888-04-24
Description / General note
Im Bild ist ein durch einen Turban ausgezeichneter Sultan zu sehen, an seiner rechten Seite eine Frau mit einer kronenartigen Kopfbedeckung, die Sultana, und ein Junge im Alter von etwa 6 Jahren. Sie werden begleitet von zwei Männern in Kaftan-ähnlichen Gewändern mit geschulterten Gewehren. Den Hintergrund bilden ein offene Landschaft im linken Bildfeld und eine Stadt andeutende Bauwerken im rechten Baufeld. Es handelt sich dabei um die Sultan-Ahmed-Moschee in Konstantinopel, einen nicht näher identifizierbaren Kirchturm und eine Säule mit umlaufenden Bildfeldern und einer aufgesetzten Sichel. Die Säule enthält Reminiszenzen an die Arcadius-Säule in Rom und kommt dieser näher als der Konstantinussäule in Konstantinopel.
Das rote Kaftan-ähnliche Gewand des Herrn mit Turban ist ärmellos und wird in der Taille von einem dunklen Schal zusammengefasst. Eine Art Schleppe oder Umhang führt rückseitig von den Schultern herab. Die Brust wird akzentuiert durch goldfarbene Kordel- oder Besatzlitzen. Die Arme bedecken volant-artig fallende weiße Ärmel, die am Oberarm mit goldfarbenen Ornamentstickereien verziert sind. Die Kopfbedeckung besteht aus einem silbrig-weißen Turban mit einem herabfallenden roten Zipfel. Dekoriert ist der Urban mit Federn, einer zentralen Brosche und einer Bildnisbrosche an der Seite. Das Gesicht rahmt ein Vollbart.
Die Dame zur Rechten des Sultans präsentiert sich in einem bodenlangen silbrig-schimmerndem Kleid mit einer roten Musterung bestehend aus Ranken und Ornamenten und einem hermelinverbrämten Rocksaum. Ihre rechte Hand stützt sich auf ihre Hüfte, Bau und Hüfte sind stark nach vorne gewölbt. Von ihrem bekrönten Haar fällt ein langer Schleier herab.
Das Kind zu ihrer Rechten ist mit einem silbernen beinahe bodenlangen Oberrock mit ornamentaler Goldstickerei bekleidet. Auch hier bedecken volant-artig fallende weiße Hemdärmel die Unterarme. Das Untergewand besteht aus eine goldfarbenen Textil, wird auf Taillenhöhe gegürtet und mit einer Knopfleiste geschlossen. Das Kind, dem Anschein nach ein Junge – ablesbar an dem eher für Jungen typischen Pelzhut -, stützt die rechte Hand auf eine Spitzhacke.
Die den Sultan und seine Familie begleitenden Soldaten, in einem boden- und einem knielangen Kaftan, tragen die für die Elitetruppe der osmanischen Armee, die Janitscharen-Armee, typischen Kopfbedeckungen (s. 2 x Detail).
Das rote Kaftan-ähnliche Gewand des Herrn mit Turban ist ärmellos und wird in der Taille von einem dunklen Schal zusammengefasst. Eine Art Schleppe oder Umhang führt rückseitig von den Schultern herab. Die Brust wird akzentuiert durch goldfarbene Kordel- oder Besatzlitzen. Die Arme bedecken volant-artig fallende weiße Ärmel, die am Oberarm mit goldfarbenen Ornamentstickereien verziert sind. Die Kopfbedeckung besteht aus einem silbrig-weißen Turban mit einem herabfallenden roten Zipfel. Dekoriert ist der Urban mit Federn, einer zentralen Brosche und einer Bildnisbrosche an der Seite. Das Gesicht rahmt ein Vollbart.
Die Dame zur Rechten des Sultans präsentiert sich in einem bodenlangen silbrig-schimmerndem Kleid mit einer roten Musterung bestehend aus Ranken und Ornamenten und einem hermelinverbrämten Rocksaum. Ihre rechte Hand stützt sich auf ihre Hüfte, Bau und Hüfte sind stark nach vorne gewölbt. Von ihrem bekrönten Haar fällt ein langer Schleier herab.
Das Kind zu ihrer Rechten ist mit einem silbernen beinahe bodenlangen Oberrock mit ornamentaler Goldstickerei bekleidet. Auch hier bedecken volant-artig fallende weiße Hemdärmel die Unterarme. Das Untergewand besteht aus eine goldfarbenen Textil, wird auf Taillenhöhe gegürtet und mit einer Knopfleiste geschlossen. Das Kind, dem Anschein nach ein Junge – ablesbar an dem eher für Jungen typischen Pelzhut -, stützt die rechte Hand auf eine Spitzhacke.
Die den Sultan und seine Familie begleitenden Soldaten, in einem boden- und einem knielangen Kaftan, tragen die für die Elitetruppe der osmanischen Armee, die Janitscharen-Armee, typischen Kopfbedeckungen (s. 2 x Detail).
Die szenische Darstellung der Landschaft verweist auf die europäische Maltradition des 18. Jahrhunderts. Auch die Präsentation eines Sultans und Sultana in familiärer Atmosphäre mit einem Kind verweist eher auf eine Genredarstellung nach europäischer Tradition. Die Architektur im Bildhintergrund ist als ein Zitat zu lesen und deutet den geografischen Kontext, hier die byzantinische Stadt Konstantinopel, ohne den Anspruch auf architektonische Exaktheit an. Die Janitscharen im rechten Bildfeld tragen nicht die üblichen Schwerter, sondern sind mit Gewehren bewaffnet. Auch die Darstellung der Kaftane, des Damenkleides und der Kinderkleider vermittelt den Eindruck, dass es sich um eine in Europa entstandene Interpretation von osmanischen Kleidergebräuchen handelt.