Die Flucht nach Ägypten (Flügelbild eines Marienaltars)
ReFa identifier
G_317_426
Name or identifier
317
Title
Die Flucht nach Ägypten (Flügelbild eines Marienaltars)
Created by
E63 Beginning of Existence
Date / Time of creation
1525 - 1529
Object type
Dimensions
55,8 x 56,7 cm
Material
Öl auf Holz
P65 shows visual item
Changed ownership through
E8 Acquisition
P82 at some time within: 1878-11-20/1888-04-24
Description / General note
Die “Flucht nach Ägypten wurde erstmals von Philipp Maria Halm in den Monatsheften für Kunstwissenschaft 1909 (Halm 1909, S. 547-548) identifiziert und in Beziehung zur Heimsuchug gesetzt. Beide Objekte hatte Halm im Verkauf der Lipperheideschen Sammlung 1909 bei Helbing identifiziert; zusätzlich waren noch zwei Aquarelle nach Huber in der Auktion.
Flucht nach Ägypten. Lindenholz. 56,2 x 56,7 cm; gerostet. Berlin, Sammlung Lipperheide. Die Figurengruppe frei nach Dürer B.89. aus: Albrecht Altdorfer und sein Kreis 1938, Kat-Nr. 440, S. 88 (ohne Abb.)
"In den Gemälden der Heimsuchung in München (Abb.4, Kat.-Nr.112) und der Flucht nach Ägypten in Berlin (Abb.5, Kat-Nr.113) begegnet uns wieder das gewohnte Kompositionsschema. Auf einem sockelartigen Felspodest spielt die szensiche Handlung, abgesetzt von der weit in den tiefen Raum sich dehnenden Landschaft, die Figuren klein, untersetzt und behäbig, wie sie schon von den frühen Gemälden her bekannt sind. Daß die Figuren raumfüllender geworden sind, mag aus ihrere Bestimmung als Teile von Altarflügeln hervorgehen, wo das Szenische doch im Vordergrund des Blickfeldes stehen mußte." (Heinzle 1953, S. 21)
"Das Gemälde der Flucht nach Ägypten [...] schließt, in freier Weise und in der Beleuchtung ganz eigentümlich, an Dürers Holzschnitt aus dem Marienleben an." (Heidrich 1909, S. 271)
Patricia A. Rose beschreibt die zwei zusammengehörigen Altartafeln „Die Fucht nach Ägypten“ und die „Heimsuchung Mariens“ als stilistisch den vier Passions-Bildern in St. Florian und München ähnlich: „Christus am Ölberg“, „Die Gefangennahme“, „Die Geißelung“, „Die Beweinung“. (Rose 1977) Rose beschreibt sie als ein Paar, welches bis in das frühe 19. Jahrhundert zusammen blieb (Provenienzfrage), zu einem Zeitpunkt, als sie in Aquarelltechnik kopiert wurden (Rose 1977, S. 157). Beschrieben werden die Aquarelle in dem Verzeichnis der ausgestellten Gemälde des 13. bis 18. Jahrhunderts im Museum Dahlem. Dort werden die Aquarelle als in Salzburg befindlich beschrieben, ihr derzeitiger Standort ist jedoch unbekannt.
Veränderungen am Gemälde „Die Flucht nach Ägypten“, die vermutlich aus dem 19. Jahrhundert stammen - so Rose 1977, S.157, betreffen das Format des Werkes, wie auch die Neupositionierung des Marienkopfes (Rose 1977, Abb.147 und Winzinger 1979 (Textband), S.180).
Die Untersuchung des ausgerahmten Werkes ergab, dass die obere Bildkante verkürzt worden war und die obere, rechte Ecke, vormals rund, mit einem eingesetzten Stück begradigt wurde. Am linken Bildrand stelltem Rose und Wilhehlm Köhler, Gemäldekurator in Dahlem, eine spätere malerische Ergänzung fest.
Die Passionsbilder hatten rückseitig ursprünglich eine reliefartige Ausgestaltung. Diese ist bei dem Berliner Werk plan geschliffen worden. Auch Winzinger nimmt auf der Rückseite die Spuren eines Reliefs wahr.
Nach Winzingers Auffassung (Winzinger 1979 (Textband), S.180) seien die Tafeln an den Altarflügeln hoch angebracht worden, denn der Augenpunkt des Betrachters ist tief angesetzt.
Er argumentiert, dass Hubers Tafeln sich zwar an Dürer anlehnen, jedoch weit fortschrittlicher seien: so sei die Trennung zwischen Vorderbühne und Raum weitgehend überwunden. „Bei der Flucht wird durch die Bewegung der Gruppe aus der Bildtiefe heraus der Raum zugleich aktiviert. Die Farbe, welche die Gestalten harmonisch in die Landschaft einbettet, besitzt eine außerordentliche Schönheit. Durch das Gegenlicht, das die Schatten nach vorne wirft erreicht Huber […] eine starke Geschlossenheit der Gruppe.“ (Winzinger 1979 (Textband), S.180)
Der Auktionskatalog 1909 (Gemälde) übertitelt die Heimsuchung Mariä mit Bürgerfrauen Anfang des 16. Jahrhunderts (Katalog Nr. 5). Im Vordergrund die Begüßung der beiden heiligen Frauen. Links zwei Mägde, die eine trägt eine Last auf dem Kopfe. Rechts im Mittelgrund der hl. Joseph. Landschaftliche Szenerie mit Architektur. Holz 55 x 56 cm, Schwarzer Rahmen.
Flucht nach Ägypten. Lindenholz. 56,2 x 56,7 cm; gerostet. Berlin, Sammlung Lipperheide. Die Figurengruppe frei nach Dürer B.89. aus: Albrecht Altdorfer und sein Kreis 1938, Kat-Nr. 440, S. 88 (ohne Abb.)
"In den Gemälden der Heimsuchung in München (Abb.4, Kat.-Nr.112) und der Flucht nach Ägypten in Berlin (Abb.5, Kat-Nr.113) begegnet uns wieder das gewohnte Kompositionsschema. Auf einem sockelartigen Felspodest spielt die szensiche Handlung, abgesetzt von der weit in den tiefen Raum sich dehnenden Landschaft, die Figuren klein, untersetzt und behäbig, wie sie schon von den frühen Gemälden her bekannt sind. Daß die Figuren raumfüllender geworden sind, mag aus ihrere Bestimmung als Teile von Altarflügeln hervorgehen, wo das Szenische doch im Vordergrund des Blickfeldes stehen mußte." (Heinzle 1953, S. 21)
"Das Gemälde der Flucht nach Ägypten [...] schließt, in freier Weise und in der Beleuchtung ganz eigentümlich, an Dürers Holzschnitt aus dem Marienleben an." (Heidrich 1909, S. 271)
Patricia A. Rose beschreibt die zwei zusammengehörigen Altartafeln „Die Fucht nach Ägypten“ und die „Heimsuchung Mariens“ als stilistisch den vier Passions-Bildern in St. Florian und München ähnlich: „Christus am Ölberg“, „Die Gefangennahme“, „Die Geißelung“, „Die Beweinung“. (Rose 1977) Rose beschreibt sie als ein Paar, welches bis in das frühe 19. Jahrhundert zusammen blieb (Provenienzfrage), zu einem Zeitpunkt, als sie in Aquarelltechnik kopiert wurden (Rose 1977, S. 157). Beschrieben werden die Aquarelle in dem Verzeichnis der ausgestellten Gemälde des 13. bis 18. Jahrhunderts im Museum Dahlem. Dort werden die Aquarelle als in Salzburg befindlich beschrieben, ihr derzeitiger Standort ist jedoch unbekannt.
Veränderungen am Gemälde „Die Flucht nach Ägypten“, die vermutlich aus dem 19. Jahrhundert stammen - so Rose 1977, S.157, betreffen das Format des Werkes, wie auch die Neupositionierung des Marienkopfes (Rose 1977, Abb.147 und Winzinger 1979 (Textband), S.180).
Die Untersuchung des ausgerahmten Werkes ergab, dass die obere Bildkante verkürzt worden war und die obere, rechte Ecke, vormals rund, mit einem eingesetzten Stück begradigt wurde. Am linken Bildrand stelltem Rose und Wilhehlm Köhler, Gemäldekurator in Dahlem, eine spätere malerische Ergänzung fest.
Die Passionsbilder hatten rückseitig ursprünglich eine reliefartige Ausgestaltung. Diese ist bei dem Berliner Werk plan geschliffen worden. Auch Winzinger nimmt auf der Rückseite die Spuren eines Reliefs wahr.
Nach Winzingers Auffassung (Winzinger 1979 (Textband), S.180) seien die Tafeln an den Altarflügeln hoch angebracht worden, denn der Augenpunkt des Betrachters ist tief angesetzt.
Er argumentiert, dass Hubers Tafeln sich zwar an Dürer anlehnen, jedoch weit fortschrittlicher seien: so sei die Trennung zwischen Vorderbühne und Raum weitgehend überwunden. „Bei der Flucht wird durch die Bewegung der Gruppe aus der Bildtiefe heraus der Raum zugleich aktiviert. Die Farbe, welche die Gestalten harmonisch in die Landschaft einbettet, besitzt eine außerordentliche Schönheit. Durch das Gegenlicht, das die Schatten nach vorne wirft erreicht Huber […] eine starke Geschlossenheit der Gruppe.“ (Winzinger 1979 (Textband), S.180)
Der Auktionskatalog 1909 (Gemälde) übertitelt die Heimsuchung Mariä mit Bürgerfrauen Anfang des 16. Jahrhunderts (Katalog Nr. 5). Im Vordergrund die Begüßung der beiden heiligen Frauen. Links zwei Mägde, die eine trägt eine Last auf dem Kopfe. Rechts im Mittelgrund der hl. Joseph. Landschaftliche Szenerie mit Architektur. Holz 55 x 56 cm, Schwarzer Rahmen.
Vor einer Gebirgslandschaft ist ein Paar auf einem Felsplateau dargestellt. Die mit dem Rücken ansichtige Frau sitzt auf einem Esel; ihre Gewandung besteht aus einem langen dunkelblauen Umhang, einem weißen, über die Schultern reichendem und den Kopf bedeckenden Tuch, wie einem auf dem Rücken getragenen roten Hut mit breiter Krempe. Der neben dem Esel laufenden Mann hält die Zügel und hat einen Wanderstab geschultert. Sein rotes Gewand fällt bis zu den Knien, den Kopf bedeckt ein dunkelblauer Schal, der wie ein Turban geschlungen ist.
Is documented in
Rasche 1999a, S. 13-22
Heinzle 1953
Halm 1909, S. 547-548
Winzinger 1979
Rose 1977
Strieder 1993
Weinberger 1930
Meisterwerke der europäischen Malerei 1940