Bildnis eines Herrn im Harnisch
ReFa identifier
G_306_380
Name or identifier
306
Title
Bildnis eines Herrn im Harnisch
Bildnis eines Fürsten im Harnisch
Created by
Date / Time of creation
1. Viertel des 16. Jahrhunderts / 2. Viertel des 17. Jahrhunderts
Object type
Categories / Subject keywords
Dimensions
203,7 x 117,4 x 2,8 cm
Material
Öl auf Leinwand
P65 shows visual item
Related activity
E7 Activity
:
Changed ownership through
E8 Acquisition
P82 at some time within: 1877-10-31/1892-06-22
Description / General note
Das Bildnis zeigt einen Herrn in einem Interieur (Zelt eines Feldherrn?), die rechte Hand auf einen hohen Tisch mit rotem Tuch gelegt. Seine Bekleidung besteht aus einem schwarzen Harnisch, der die Brust bis zur Taille sowie die Arme und Hände bekleidet. Der Visierhelm mit Federschmuck ist zu seiner Rechten auf dem Tisch positioniert. Eine Halskrause mit Spitzenbesatz rahmt das Gesicht. Unter dem Brustharnisch trägt der Dargestellte einen hüftlangen, ornamentierten Rock mit einem Fransenabschluß aus schwarzem Obermaterial mit Silberstickerei. Eine knielange Heerpauke, mit einer hier verdeckten Schamkapsel, so ist es anzunehmen, und schwarze Beinlinge komplettieren das Ensemble.
Bemerkenswert ist der über die Hüfte reichende Rock, der keine Schutzfunktion zu haben scheint, sowie die hier verdeckte Schamkapsel, ein fehlendes Detail, wie es auf Gemälden des 19. Jahrhunderts ebenfalls vorkommt.
Franz von Lipperheide erwarb im Jahr 1889 ein Werk bei R. Lepke in Berlin für den vergleichsweise hohen Preis von 560 Mark, welches im Reise-Ausgabenbuch als Tintoretto, Portrait des Generals Antonio Levo in ganzer Figur (Q8, S. 21) verzeichnet ist. Giovanni Antonio Levo da Piacenza (1480–1536) war ein spanischer Feldherr in den Italienkriegen im Dienst von Emanuel Philibert, Herzog von Savoyen, und 1535/36 Gouverneur des Herzogtums Mailand. Eine Recherche in den Katalogen des Auktionshauses Rudolph Lepke zeitigte keine Ergebnisse, sodass auf keine bildliche Überlieferung des zum Kauf stehenden Wwerks zurückgegriffen werden kann.
Das Werk G_306_380 ist das einzige in der Sammlung erhaltene Bildnis eines Feldherrn in ganzer Figur. Eine Konkordant zu dem Eintrag im Reise-Ausgabenbuch liegt wohl dennoch nicht vor: Neben der abweichenden Physiognomie des Antonio Levo ist auch die Tatsache, dass Heerpauken erst in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts aufkamen und damit eine zeitliche Abweichung von 50 Jahren im Bild vorliegt ausschlaggebend für diese These.
Das Werk G_306_380 ist das einzige in der Sammlung erhaltene Bildnis eines Feldherrn in ganzer Figur. Eine Konkordant zu dem Eintrag im Reise-Ausgabenbuch liegt wohl dennoch nicht vor: Neben der abweichenden Physiognomie des Antonio Levo ist auch die Tatsache, dass Heerpauken erst in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts aufkamen und damit eine zeitliche Abweichung von 50 Jahren im Bild vorliegt ausschlaggebend für diese These.