Bildnis eines jungen Herrn in langärmeliger Weste, Umhang und mit Blumengebinde
ReFa identifier
G_072_146
Name or identifier
72
Title
Bildnis eines jungen Herrn in langärmeliger Weste, Umhang und mit Blumengebinde
Ludwig I., König von Spanien [http://d-nb.info/gnd/121222233]
Bildnis eines jungen Höflings
Date / Time of creation
um 1725
Object type
Categories / Subject keywords
Dimensions
82,7 x 68,0 x 2,2 cm
Material
Öl auf Leinwand
P65 shows visual item
Related activity
E7 Activity
:
Changed ownership through
E8 Acquisition
P82 at some time within: 1878-11-20/1888-04-24
Description / General note
Der im Bild dargestellte junge Mann trägt einen eng anliegende Herrenweste mit Ärmeln. Die Weste wird in der vorderen Mitte durch stoffbezogene Knöpfe geschlossen. Auf weißem (silbernen?) Grund sind großformatige Motive, ähnlich dem des Granatapfelmotivs, in blauer Farbe angeordnet. Bei dem Stoff handelt es sich vermutlich um einen Brokatstoff. Das darunter getragene bauschige Hemd ist am Ärmelabschluss sichtbar. Das Halstuch ist ein eng um den Hals geschlungenes schlichtes weißes Tuch, welches vorne geknotet wird und lose auf die Brust herabfällt. Der rechte, leicht ausgestellte Arm, der auf einem Podest liegt, wird von einem roten Umhang umschlungen. Sowohl in der linken wie auch in der rechten Hand umfasst der Dargestellte ein Blumenbouquet.
Der rote, um den rechten Oberarm geschlungene Umhang, sowie der wertige Brokatstoff signalisieren einen höfischen Kontext.
Ein Justaucorps dieser Zeit hätte umgeschlagene Ärmelmanschetten und die Ärmel wären weit Ärmel ausgestellt. In diesem Bildnis liegt das Obergewand direkt auf dem weißen Hemd und kann daher als Weste mit langen Ärmeln identifiziert werden.
Das Fehlen eines Justaucorps und die Blumenbouquets verweisen auf ein Porträt, welches nicht für einen öffentlichen Kontext bestimmt war, sondern möglicherweise als Hochzeitsbildnis an den Hof von Louise Élisabeth d’Orléans verschickt wurde.
Das spitzenartige, symmetrisches Muster der Gewandung, vermutlich ein Seidenstoff, lässt eine Datierung in die 1720er Jahre zu, in der die Seiden als Spitzenmusterseiden (im Stil einer historischen Spitze/daher auch weiß auf blauem Grund) klassifiziert wurden und zwischen den bizarren Seiden (1690-1720) und naturalistischen Seiden (1730-1750) angesiedelt waren. (Vgl. Thornton 1965 und Jolly 2018, S. 14ff.)
Ein Justaucorps dieser Zeit hätte umgeschlagene Ärmelmanschetten und die Ärmel wären weit Ärmel ausgestellt. In diesem Bildnis liegt das Obergewand direkt auf dem weißen Hemd und kann daher als Weste mit langen Ärmeln identifiziert werden.
Das Fehlen eines Justaucorps und die Blumenbouquets verweisen auf ein Porträt, welches nicht für einen öffentlichen Kontext bestimmt war, sondern möglicherweise als Hochzeitsbildnis an den Hof von Louise Élisabeth d’Orléans verschickt wurde.
Das spitzenartige, symmetrisches Muster der Gewandung, vermutlich ein Seidenstoff, lässt eine Datierung in die 1720er Jahre zu, in der die Seiden als Spitzenmusterseiden (im Stil einer historischen Spitze/daher auch weiß auf blauem Grund) klassifiziert wurden und zwischen den bizarren Seiden (1690-1720) und naturalistischen Seiden (1730-1750) angesiedelt waren. (Vgl. Thornton 1965 und Jolly 2018, S. 14ff.)