Bildnis einer sitzenden Frau im Kleid und Turmfrisur
ReFa identifier
G_296_425
Name or identifier
296
Title
Bildnis einer sitzenden Frau im Kleid und Turmfrisur
Damenbildnis mit Kopfbedeckung, Taschenuhr und Buch
Created by
E63 Beginning of Existence
Date / Time of creation
1770 - 1899
Object type
Categories / Subject keywords
Dimensions
126,6 x 91,2 x 2,5 cm
Material
Öl auf Leinwand
P65 shows visual item
Changed ownership through
E8 Acquisition
P82 at some time within: 1878-11-20/1888-04-24
Description / General note
Die Dargestellte ist als Kniestück, die rechte Hand im Verweisgestus auf ihre Brust deutend und in der linken Hand ein Buch haltend. Ein Säulenpodest im rechten Bildfeld und ein Blick in eine Landschaft bilden den Hintergund. Das blau-grüne Kleid der Dargestellten hat ein steifes, in einer weichen Rundung in den Schoß geführtes, Mieder und lange Ärmel, welche mittels roter Schleifen am Oberarm zu Puffen geformt sind und dann schmal am Handgelenk abschließen. Der Oberrock aus dem gleichen Textil wird seitlich durch rote Schleifen gerafft und gibt den Blick auf das rote Innenfutter und einen bodenlangen blau-grünen Unterrock frei. Auf Höhe der Hüfte ist ein aufwändiges Gehänge für eine runde Taschenuhr angebracht. Das rote Schleifenband und eine Brosche werden an der Miedervorderseite fixiert, das Dekolleté ist mit einem Spitzensaum und einem Blumenarrangement verziert. Um den Hals ist ein schmales Spitzenband gelegt. Der Schmuck besteht aus einem Fingerring, einem um den Hals getragenen grünen Edelstein und Ohrringen mit Tropfenperlen. Die Haartracht besteht aus einer grau gepuderten Hochfrisur, garniert mit roten Bändern, einer Perlengirlande und einer Aigrette mit Federn. Die Haare sind turbanartig und gerade nach oben gerichtet und seitlich hinter den Ohren in schmale Rolllocken gelegt.
Modisch wäre Marie Antoinettes von Österreich-Lothringen (1755-1793) stilbildend, ihre Haartracht war jedoch mit Federn (Plumages) geschmückt, das Dekolleté lässt die Schultern unbedeckt und die Kleidärmel sind enganliegend. Entsprechend mutet das vorliegende Lipperheidesche Gemälde, soll es die Mode der 1770er Jahre zeigen, untypisch an. Auch die kleine Halskrause lässt vermuten, dass es sich hier um ein Phantasiekostüm oder um ein Theaterkostüm handelt.