Bildnis von Ursula von Kiepach, geborene Fechtnerin, Herzogin Anna Frauenzimmer
ReFa identifier
G_264_338
Name or identifier
264
Title
Bildnis von Ursula von Kiepach, geborene Fechtnerin, Herzogin Anna Frauenzimmer
Damenbildnis
Created by
Date / Time of creation
Ende 16. Jahrhundert
Object type
Categories / Subject keywords
Dimensions
89,2 x 75,7 x 2,5 cm
Material
Öl auf Leinwand
P65 shows visual item
P128 carries
E34 Inscription
P2 has type: Namensnennung
P190 has symbolic content: Ursula von][Kiebach ge][porne Fechtnerin.][Hörzogin Ana][Fravenzimer
P3 has note: Bild recto; links oben
Changed ownership through
E8 Acquisition
P82 at some time within: 1878-11-20/1888-04-24
Description / General note
Die Porträtierte präsentiert sich stehend, die rechte Hand auf einem Tisch aufgelegt und im linken Bildfeld durch eine Inschrift bezeichnet, im rechten Bildfeld von einem Vorhang gerahmt. Sie ist bekleidet mit einem hellgelben Gewand. Das Kleid besteht aus einem eng anliegenden und hochgeschlossenem Miederoberteil mit geschlitzten, langen Hängeärmeln, sodass die bauschigen, silbergrauen Unterärmel mit schmaler Spitzenmanschette zur Geltung kommen. Die Schulsterwülste sind mit zwei Reihen Zacken geschmückt, der Saum der Hängeärmel weist sowohl einen bogigen Saum als auch einen Saum mit dreieckigen Formen auf. Die Schneppe senkt spitz in den Rock, der seitlich in lockere Falten gelegt und auf der Taille leicht aufgebauscht ist. Das Gesicht rahmt eine einfach gelegte Halskrause, die im Nacken leicht aufsteht. Die rotblonden Haare sind am Hinterkopf zusammengefasst und bilden auf dem Scheitel eine Spitze, dessen Form von einem Diadem aufgenommen wird. Als Haarschmuck trägt sie einen Stecker in Blumenform, Creolen mit Perlenanhängern. An ihren Handgelenken trägt sie jeweils ein goldenes Armband. Der Gewandschmuck besteht aus einer Gliederkette auf der Brust, sowie eine, die der Schneppenlinie folgt. Die rechte Hand hält ein Paar Handschuhe, die linke ein Spitzentuch und eine, in einem roten Schaft steckende, Feder.
In der Inschrift im linken oberen Bildfeld ist die Dargestellte als „Ursula von Kiebach geporne Fechtnerin. Hörzogin Ana Fravenzimer“ gekennzeichnet und gehörte in ihrer Funktion entsprechend als Hofdame zu dem Hofstaat einer adeligen Dame namens Ana.
In der Inschrift im linken oberen Bildfeld ist die Dargestellte als „Ursula von Kiebach geporne Fechtnerin. Hörzogin Ana Fravenzimer“ gekennzeichnet und gehörte in ihrer Funktion entsprechend als Hofdame zu dem Hofstaat einer adeligen Dame namens Ana.
Die Identität der Dargestellten ist bislang nicht bestimmt. Eventuell handelt es um die Hofdame von Anna von Österreich (1573 - 1598), Erzherzogin von Österreich und spätere Königin von Polen und Schweden. Verschiedene Bildnisse zeigen die Erzherzogin in jungen Jahren in reichen Gewändern, die bis zum Hals geschlossen sind, geschlitzte Ärmel aufweisen und deren Schulterpartien in kleinen, übereinander liegenden Zacken abschließen.
Der in einen schmalen roten Schaft eingesteckte Zweig ähnelt einer Palme, mit der in der christlichen Ikonographie das Märtyrium einer Heiligen/eines Heiligen kenntlich gemacht wurde. Der Palmzweig oder auch die Pfauenfeder wurden der Hl. Katharina von Alexandrien, der Hl. Bibiana, der Hl. Lucia und der Hl. Barbara von Nikodemien als Attribut beigegeben. Eine Hl. Ursula mit einem Palmzweig ist jedoch nicht überliefert. In dem vorliegenden Gemälde ist die Palme um das Attribut Buch erweitert. In der Bildtradition wird die Hl. Barbara, eine der 14 Nothelferinnen, oftmals mit rotblondem Haar dargestellt und ähnelt der hier dargestellten Hofdame. Eine größtmögliche Nähe zu dem Lipperheideschen Gemälde ist in dem Bildnis der Hl. Barbara von Simon Novellanus aus dem Jahr 1594 zu sehen: es fehlen jedoch die Attribute Turm, Felsen und Schwert. Die Darstellung des Zweiges, die weit fallenden Ärmel und die bogenförmigen Kleidersäume lassen jedoch den Vergleich zu und legen nahe, dass es sich bei dem von Lipperheideschen Gemälde um eine Darstellung der Hofdame Ursula von Kiepach als Hl. Barbara handelt.
Der in einen schmalen roten Schaft eingesteckte Zweig ähnelt einer Palme, mit der in der christlichen Ikonographie das Märtyrium einer Heiligen/eines Heiligen kenntlich gemacht wurde. Der Palmzweig oder auch die Pfauenfeder wurden der Hl. Katharina von Alexandrien, der Hl. Bibiana, der Hl. Lucia und der Hl. Barbara von Nikodemien als Attribut beigegeben. Eine Hl. Ursula mit einem Palmzweig ist jedoch nicht überliefert. In dem vorliegenden Gemälde ist die Palme um das Attribut Buch erweitert. In der Bildtradition wird die Hl. Barbara, eine der 14 Nothelferinnen, oftmals mit rotblondem Haar dargestellt und ähnelt der hier dargestellten Hofdame. Eine größtmögliche Nähe zu dem Lipperheideschen Gemälde ist in dem Bildnis der Hl. Barbara von Simon Novellanus aus dem Jahr 1594 zu sehen: es fehlen jedoch die Attribute Turm, Felsen und Schwert. Die Darstellung des Zweiges, die weit fallenden Ärmel und die bogenförmigen Kleidersäume lassen jedoch den Vergleich zu und legen nahe, dass es sich bei dem von Lipperheideschen Gemälde um eine Darstellung der Hofdame Ursula von Kiepach als Hl. Barbara handelt.