Bildnis eines Herrn in Justaucorps, langer Weste und Allongeperücke
ReFa identifier
G_294_369
Name or identifier
294
Title
Bildnis eines Herrn in Justaucorps, langer Weste und Allongeperücke
Korpulenter Herr
Bildnis von Christian Ernst, Markgraf von Brandenburg-Bayreuth (?)
Created by
Date / Time of creation
1706
Object type
Categories / Subject keywords
Dimensions
122,7 x 88,0 x 3,0 cm
Material
Öl auf Leinwand
P65 shows visual item
P128 carries
E34 Inscription
P2 has type: Altersangabe, Datum
P190 has symbolic content: Aetatis Sua 64.][1706
P3 has note: Bild recto
E34 Inscription
P2 has type: Nummer
P190 has symbolic content: 294
P3 has note: Spannrahmen
E34 Inscription
P2 has type: Nummer
P190 has symbolic content: L 142
P3 has note: Spannrahmen
E34 Inscription
P2 has type: Nummer
P190 has symbolic content: L 294][122,5 x 88,5
P3 has note: Schmuckrahmen verso
E34 Inscription
P2 has type: Nummer
P190 has symbolic content: No 85.
P3 has note: Spannrahmen
E34 Inscription
P2 has type: Nummer
P190 has symbolic content: 102
P3 has note: Schmuckrahmen verso
E34 Inscription
P140i was attributed by: Das Wappen stellt wohl die Innung dar, welcher der Dargestellte angehört.
P59 has section: rechts Mitte
P3 has note: Das gevierte Schild zeigt im 2. und 3. Teil das Symbol der Steinmetze, den erhobenen Arm mit einem Ziselierhammer, in silber auf rotem Grund, im 1. und 4 Feld je zwei Balkenkopfanker in gold auf schwarzem Grund, womöglich das Wappenbild der Architekten.
Die Helmzier besteht aus vier aufrechten Federn in den Farben rot,silber, gold und schwarz.
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P2 has type: Grunderfassung
P4 has time-span: 2014-01-30
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P2 has type: Dokumentation der vor-Ort-Maßnahmen
P4 has time-span: 2014-01-30
P3 has note: alle im eingerahmten Zustand zugänglichen Flächen trocken mit Ziegenhaarpinseln und -kämmen abgestaubt; schwer zugängliche Bereiche nicht abgestaubt
Changed ownership through
E8 Acquisition
P82 at some time within: 1878-11-20/1888-04-24
Description / General note
Das Bildnis zeigt einen Herrn im Justaucorps vor einem Vorhang und einem Ausblick auf eine in Terassen angelegte Landschaft. In der rechten Hand hält er einen dunklen vielkantigen Stein. Im rechten oberen Bildfeld ist ihm ein Wappen beigegeben und sein Alter mit 64 Jahre angegeben. Der Dargestellte trägt einen offenen roten Justaucorps mit goldfarbenem Stickereibesatz über einer langen roten Weste mit goldfarbener Knopflochverzierung. Spitzenbesetzte Ärmelmanschetten, eine Spitzenkrawatte und eine dunkle Allongeperücke à la fontange komplettieren das Ensemble. Um den Hals trägt er zwei Medaillon-Bildnisse an langen Goldketten, an den Händen einen Ring.
Im Hintergrund ist ein gestalteter Garten, womöglich vor einer Felsformation, und ein Wappen zu sehen.
Im Hintergrund ist ein gestalteter Garten, womöglich vor einer Felsformation, und ein Wappen zu sehen.
Das rechts auf der Brust getragene Bildnis könnte den Markgrafen und Auftraggeber Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth (1644 in Bayreuth–1712) darstellen. Er war von 1655 bis zu seinem Tode Markgraf des fränkischen Fürstentums Bayreuth. Das links getragene Bildnis stellt womöglich dessen Sohn Georg Wilhelm von Brandenburg-Bayreuth dar (1678–1726). Folglich ließe sich der Dargestellte in das Fürstentum Bayreuth verorten.
In der Hand hält der Dargestellte vermutlich das Erzeugnis der Grabungen, ein Stück Erz. Das Oberland des Fürstentums Bayreuths besaß im 17. Und 18. Jahrhundert einen großen Reichtum an Bodenschätzen, sodass die Erzvorkommen in dem gebirgigen und waldreichen Gebieten zu der Anlage vieler Bergwerke führte. Dieses Gebiete wurden von sogenannten Amtmännern, vom Landesherrn eingesetzte Dienstherren, beauftragt mit der Territorialverwaltung von Gutshöfen, Burgen und Dörfern, geführt. Das Bildnis könnte den Amtmann von Kulmbach, Wolff Ernst von Künsberg (Geheimer Kriegsrat, Obrist 1706), oder von Bayreuth, Friedrich Ludwig von Lüchau, darstellen.
Das Wappen mit den Ziselierwerkzeugen und Konstruktionselementen der Architektur verweisen auf den Konstrukteur und Erbauer des im Hintergrund dargestellten Bergwerks. In Frage käme als Porträtierter auch der Architekt des Bergwerks.
Eine weiterer Hinweis, der jedoch nicht verifiziert werden konnte, könnte das Reise-Ausgabenbuch geben. Legt man den Eintrag im Erwerbungsbuch zugrunde, der einen „Bergbaumeister v. Hallein“, bei A. Pollack in Salzburg erworben, benennt, handelt es sich womöglich um eben jenen Beamten, der nicht namentlich genannt wird. Im Halleiner Bergwerk bei Salzburg, wurde bereits vor rund 2.500 Jahren abgebaut. Dank des großen Salzvorkommens im Dürrnberg konnte Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau mit den reichen Erträgen zum Ausbau der barocken Residenzstadt Salzburg beitragen. Dieser Hintergrund gäbe eine Erklärung für die opulente Darstellung des Beamten, der hier mit Allongeperücke und in einem prächtigen Gewand dargestellt ist.
In der von Lipperheideschen Sammlung befinden sich außerdem noch Bildnisse des Postmeister von Hallein und Frau (Q8, S. 14).
In der Hand hält der Dargestellte vermutlich das Erzeugnis der Grabungen, ein Stück Erz. Das Oberland des Fürstentums Bayreuths besaß im 17. Und 18. Jahrhundert einen großen Reichtum an Bodenschätzen, sodass die Erzvorkommen in dem gebirgigen und waldreichen Gebieten zu der Anlage vieler Bergwerke führte. Dieses Gebiete wurden von sogenannten Amtmännern, vom Landesherrn eingesetzte Dienstherren, beauftragt mit der Territorialverwaltung von Gutshöfen, Burgen und Dörfern, geführt. Das Bildnis könnte den Amtmann von Kulmbach, Wolff Ernst von Künsberg (Geheimer Kriegsrat, Obrist 1706), oder von Bayreuth, Friedrich Ludwig von Lüchau, darstellen.
Das Wappen mit den Ziselierwerkzeugen und Konstruktionselementen der Architektur verweisen auf den Konstrukteur und Erbauer des im Hintergrund dargestellten Bergwerks. In Frage käme als Porträtierter auch der Architekt des Bergwerks.
Eine weiterer Hinweis, der jedoch nicht verifiziert werden konnte, könnte das Reise-Ausgabenbuch geben. Legt man den Eintrag im Erwerbungsbuch zugrunde, der einen „Bergbaumeister v. Hallein“, bei A. Pollack in Salzburg erworben, benennt, handelt es sich womöglich um eben jenen Beamten, der nicht namentlich genannt wird. Im Halleiner Bergwerk bei Salzburg, wurde bereits vor rund 2.500 Jahren abgebaut. Dank des großen Salzvorkommens im Dürrnberg konnte Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau mit den reichen Erträgen zum Ausbau der barocken Residenzstadt Salzburg beitragen. Dieser Hintergrund gäbe eine Erklärung für die opulente Darstellung des Beamten, der hier mit Allongeperücke und in einem prächtigen Gewand dargestellt ist.
In der von Lipperheideschen Sammlung befinden sich außerdem noch Bildnisse des Postmeister von Hallein und Frau (Q8, S. 14).