Von sammlungsspezifischen Visualisierungen zu nachnutzbaren Werkzeugen
Die Entwicklung digitaler Werkzeuge lässt sich als wichtiger Teilbereich in den Digital Humanities identifizieren (Davis und Kräutli 2015; Schnapp et al. 2009). Entsprechende Forschung und Projektarbeit steht dabei komplexen Herausforderungen gegenüber. Nicht nur die Frage nach verfügbaren Daten, methodologischer Fundierung und technologischer Umsetzbarkeit, sondern auch die Frage nach deren langfristigen Verfügbarmachung sind wiederkehrende Themen der letzten Jahre. Eine zentrale Rolle für die Sicherstellung von Qualität und Anwendbarkeit der digitalen Werkzeuge ist die Einbindung von Forscher_innen der jeweiligen geisteswissenschaftlichen Disziplinen im Entwicklungsprozess (Drucker 2013). Gleichzeitig lässt sich die zentrale Bedeutung von Interfacedesign, Nutzungsanleitungen und Benutzerfreundlichkeit als wichtige Faktoren für die Etablierung von digitalen Werkzeugen im Forschungsprozess feststellen (Gibbs und Owens 2012). Doch selbst wenn diese Herausforderungen bewältigt werden und ein digitales Werkzeug (erfolgreich) entwickelt wurde, stellt sich weiterhin die Frage, wie die langfristige Nachnutzung im Sinne einer digitalen Nachhaltigkeit sichergestellt werden kann. Am Beispiel des Entstehungsprozesses einer sammlungsspezifischen Visualisierung und deren Weiterentwicklung zu einem nachnutzbaren Werkzeug werden einige zentrale Aspekte der beeinflussenden Faktoren und Lösungsansätze vorgestellt. Unser Beitrag stellt sich somit der Frage, wie sichergestellt werden kann, dass digitale Tools auch über die Laufzeit von Förderprojekten hinaus (und unabhängig von spezifischen Use-cases) dauerhaft nutzbar und weiterentwickelbar sind.